Reiseberichte

Bereits seit über 15 Jahren erhalten wir Reiseberichte von unseren Gästen, die von ihren unvergesslichen Erlebnissen auf ihren Afrikareisen berichten. Viele erfüllten sich einen Lebenstraum. Lesen Sie hier von ihren Erfahrungen!

Einfach unbeschreiblich

Gnu Mara River Crossing Tansania
07.04. 2014
Tansania
Safari
Strand

Reisebericht Afrika Tansania im Dezember 2013

Es ist nicht einfach, dieses Erlebnis in Worte zu fassen.

Seit einigen Wochen zurück in Deutschland, sind wir mittlerweile im Alltag wieder angekommen. Immer noch sind wir erfüllt von den grandiosen Landschaften Tansanias, der Herzlichkeit der Menschen, den atemberaubenden Begegnungen mit Leoparden, Löwen, Wildhunden, Giraffen… von der Anmut und Schönheit aller Lebewesen, dem Zauber der Bäume und Pflanzen, mit ihren Geschichten.

Es bleibt der tiefe Eindruck eines wilden, ursprünglichen und äußerst filigranen Zusammenspiels aller Wesen in dieser Natur, das so friedvoll und gelassen ist, wie ich es noch nie erlebt habe.  Immer wieder werden Bilder, Gerüche und Stimmungen in mir wach und ein Gefühl tiefer, beseelter Freude über diese Erfahrung, die wir in Tansania machen durften.

Alles begann vor etwa einem Jahr

Mit dem Wunsch, gemeinsam etwas Außergewöhnliches zu unternehmen, schmieden mein Mann Achim und ich Pläne. Etwas, das uns immer in Erinnerung bleibt, soll es sein. Irgendwas, das wir schon immer tun wollten, aber nie verwirklicht haben. Eine Reise, ein Abenteuer etwa, und dabei viel Neues kennenlernen, einen lang gehegten Traum erfüllen, ja… da war doch was? – Genau,.. eine längst verloren geglaubte Sehnsucht taucht in mir auf:

Eine Reise nach Afrika!

Irgendwann ist uns klar, Tansania soll es sein. Zwei Wochen im Busch mit Safari, die Fotokamera immer dabei, also „as private as possible“, und danach 1001 Nacht auf Sansibar.

Achim durchforstet von nun an das Internet und plant. Er war vor fast 20 Jahren auf Safari im Krüger Nationalpark und weiß, was er nicht will. Doch je länger er plant, umso mehr Fragen tauchen auf. Welche Jahreszeit ist am besten? In welchen Park gehen wir? Wie ist die medizinische Versorgung? Überhaupt: Sind wir nicht etwa schon zu alt für solche Strapazen?? Eines Abends stößt Achim, nachdem er tapfer durch eine Flut von Antworten, Angeboten, Möglichkeiten, Versprechungen und Verheißungen navigiert ist, auf einen Link, der zu einer uns noch unbekannten Internetseite führt:

Africa Safari Experts

Mit diesem entscheidenden Klick ging für uns wirklich die Tür zur Erfüllung unserer Wünsche auf. Annette Sirikwa stellen wir all unsere Fragen, und bekommen prompt auf jede eine Antwort. Immer! Und in kürzester Zeit! Und das über mehrere Monate! Unprätentiös, unaufgeregt, mit umfassender fachlicher Kompetenz organisiert und plant sie die Verwirklichung unserer Wünsche und nimmt uns mit einem Augenzwinkern grundlose Bedenken. Währenddessen wächst bei uns das sichere Gefühl, bei Africa Safari Experts gut aufgehoben und bei Annette mit unserem Anliegen in guten Händen zu sein. Liebe Frau Sirikwa, wir haben nicht nur Ihre fachliche Kompetenz schätzen gelernt, sondern darüber hinaus Ihre persönlich verbindliche und freundschaftliche Zugewandtheit, die Sie uns allezeit entgegengebracht haben. Dafür, an dieser Stelle, möchten wir uns bei Ihnen ganz herzlich bedanken!

Und was soll ich sagen – alles klappt wie am Schnürchen.

Nach langem Flug spät am Abend in Dar es Salam angekommen, steht unser Fahrer schon bereit und bringt uns ins Hyatt Regency Hotel. Ein recht angenehmes Hotel mit großartigem Blick auf den Hafen. Nach einer klimatisierten, aber kurzen Nacht und einem schnellen Frühstück werden wir in aller Frühe zum Flughafen nach Dar es Salam gebracht. Beim Einchecken wird Achim all seine Feuerzeuge los (er darf sich in den nächsten 2 Wochen mit überwiegend feuchten Streichhölzern auseinandersetzen). Nach zweistündiger Wartezeit fliegen wir mit einmotorigem Buschflieger über Selous in den Ruaha Nationalpark. 
„You are Mrs Susan?“ Neben rotem Sand, üppigem Grün und über 30 Grad im Schatten, empfängt uns mit einem strahlenden Lächeln unser Fahrer: „You are welcome, I`m Frank, I´ll bring you to your camp!“ Im offenen Safariauto, mit leichtem Wind im Gesicht und frischem, würzigem Duft in der Nase, geht’s durch den Busch, für mich eine Premiere.

Jongomero Camp im Ruaha NP

Karibu, welcome to Jongomero Camp! Erfrischend kalte Tücher, ein kühler Drink und ein singendes Begrüßungskomitee in wunderschönen afrikanischen Farben und Mustern gekleidet, erwarten uns. Was für Stimmen! Was für ein Groove! Was für ein Anblick! Unglaubliche Herzlichkeit strahlt uns da entgegen, eine Freude für alle Sinne. Das sind Emiel und seine Crew.

Während der nächsten drei Tage lehren sie uns das Staunen, die Stille, das Genießen, tiefe Herzensfreude, Sorgfalt und Gelassenheit, Achtsamkeit, viele Geschichten über das Leben im Busch und das beglückende Gefühl vollkommener Geborgenheit.

Frank, unser pfiffiger Guide, führt uns durch eine atemberaubende Landschaft, die sich auf zauberhafte Weise immer wieder völlig zu wandeln scheint. Mit viel Spürsinn, Ausdauer und immer  einem köstlichen Lunch an Bord, offenbart er uns jeden Tag aufs Neue die weite Schönheit des NP Ruaha: Im saftigen Grün sitzende Giraffen, die sich beim Herannahen sanft erheben; ein ruhender Leopard in der Baumkrone direkt vor uns, mit Augen wie Smaragde; über die Weite verstreut, riesige Elefantenherden, einige im trockenen Flussbett nach feuchtem Schlamm grabend; eine Pythonschlange, die vor uns den Weg überquert, um dann unter unserem stehenden Wagen spurlos im Schatten zu verschwinden; wie versteinert stehende Giraffen, deren fokussierende Blicke uns zu einem schlafenden Löwenrudel führen und, und, und…. Die Tage sind angefüllt mit unvergesslichen und aufregenden Begegnungen, und nur sehr, sehr selten treffen wir auf Menschen. Was für ein Luxus!

Im Camp zurück, werden wir wieder aufs köstlichste bekocht. Vorher noch eine ausgiebige Dusche in unserer sehr komfortablen Lodge, ein 2-Zimmer-Zelt bestehend aus Moskitonetz, auf einem Holzplateau stehend, geschützt durch ein riesiges, traditionell gebautes Holzdach. Dann geht’s zum Dinner. Pünktlich holt uns Thomas, der Massai ab. Bewaffnet mit Taschenlampe, einem traditionellen Holzstab und einem langen Dolch, führt er uns sicher durch die Dunkelheit, vorbei an Schlangen und weißen Skorpionen, zur sehr stilvoll eingerichteten Hauptlodge. Bei Kerzenlicht noch ein gemeinsamer Drink an der Bar mit den anderen Gästen, dabei die Abenteuer des Tages ausgetauscht, dann folgt die Krönung des Abends: mit einem unendlich warmen Lächeln präsentiert uns der Koch das Dinner und bittet die Gäste zu ihren liebevoll gedeckten Tischen, jedes Mal ein kulinarischer Hochgenuss!

Das Herz voller Wehmut, reisen wir ab und haben das Gefühl, von liebgewonnenen Freunden Abschied zu nehmen. Wie gut, dass wir Emiel in ein paar Tagen wiedertreffen werden. Leb´wohl Jongomero!

Welcome Siwandu!

Siwandu Camp im Selous Game Reserve

Wir trauen unseren Augen nicht: Das kann doch nicht sein, dass das alles nicht künstlich angelegt sein soll? Ricus versichert uns stolz, dass beim Bau der Lodges nicht ein Baum gefällt wurde. 
Das komfortable Camp ist eingebettet in eine Landschaft, die auf den ersten Blick anmutet wie ein englischer Garten mit exotischen Bäumen, Seeblick und „gepflegt“ grünem Rasen. Das soll echt wild sein?

Eine erste Bootssafari am Nachmittag bringt Aufschluss:
In der schwülheißen Luft liegt süßer Blütenduft, ähnlich Jasmin. Geräusche tausender exotischer Vögel, Zikaden, und dazwischen grunzendes Nilpferdgelächter, begleiten uns zum Bootssteg. Tote Bäume mit schwarzem Geäst ragen vereinzelt aus dem silbergrauen Wasser des Nzelekela Sees, an dessen Ufer, wie versteinert, hunderte Krokodile mit offenen Rachen die letzten Sonnenstrahlen zu genießen scheinen, bis sie lautlos ins schlammige Wasser gleiten. Langsam tuckern wir zu einer üppig begrünten Insel, die über und über mit großen, weißen Vögeln bevölkert ist, geschäftig, umherflatternd und gackernd. Holle, unser Guide, lenkt den Kahn vorsichtig fast zu nahe an einer Gruppe Flusspferden vorbei. Unruhig schnaubend taucht ein Hippo ab und bewegt sich schnell in Richtung Boot. Holle, gib Gas! Am Ufer zeigt uns ein schillernder Eisvogel unaufhörlich das Fischen. Ganz oben auf dem toten Baum entdecken wir den ersten Schreiseeadler vor tiefblauem Himmel. Bald geht die Sonne unter. Hunderte schwarze Störche fliegen ein. Holle schenkt nochmal die Sektgläser voll. Mtombe, der erfahrene Fährtensucher, beeindruckt uns mit leisen Geschichten über seltene Vögel, Begegnungen mit Hippos, und erklärt alles, was wir wissen wollen. Wir können nur staunen über die geheimnisvollen Erscheinungen und die üppige Vielfalt am Lake Nzelekela. Am Abend sind wir dankbar. Jetzt erst haben wir eine Orientierung darüber, in welch grandios schöner Wildheit wir hier tatsächlich gelandet sind und mit welch großem Respekt die Menschen hier mit dieser Kostbarkeit umgehen. Jeder auf seine Weise.

Holle, unser Guide und Meisterfahrer, zeigt uns mit seinem 7. Sinn und jahrelanger Erfahrung sanft und behutsam alles, was in sechs Tagen nur möglich ist. 
So können wir miterleben, wie zwei Löwinnen gemeinsam auf der Pirsch sind. Wie sie sich lautlos miteinander verständigen, jede ihre Position einnehmend, ihren Weg gehend, in höchster Anspannung, bereit, jederzeit die Strategie zu ändern. Abwartend, pirschend, abwartend, immer aufeinander bezogen, um das auserwählte hinkende Gnu zu erlegen. Wir spüren, wie sich die Spannung steigert, und jedes Lebewesen, jeder Baum, jedes leise Lüftchen in dieses Szenario mit eingebunden ist. Wir erleben, wie sich die ganze elektrisierende Spannung durch die Aufmerksamkeit der Impalas mit ihrer hochsensiblen Wahrnehmung in einem einzigen, durchdringenden Warnschrei entlädt. Dann ist alles nur noch ein Fliehen - Geier, Zebras, Gnus, Impalas,…. und wir mittendrin.

Irgendwann erreichen wir ein schönes, schattiges Plätzchen. Jetzt gibt es wenigstens für uns erst mal einen ausgiebigen Lunch. Mit Freude denken wir dabei an Mohamed mit dem ansteckendsten Lächeln der Welt, der diesen Lunch für uns eingepackt hat – sogar ans Bier hat er gedacht.

Viel gäbe es noch zu erzählen, vom Wiedersehen mit Emiel, von liebevollen kleinen Ritualen, vom allabendlichen Lagerfeuer, von interessanten Gästen, von Ricus und Emiels amüsanten Anekdoten, vom wunderschönen Swimmingpool, vom magischen Bad in den Hot Springs, und von Mohamed, Mtombe, Holle und unserem Koch, die so viel Spaß dabei hatten, uns nach dreistündiger Fußsafari mit einem eigens für uns kreierten Bush-Restaurant mit vollaufgebauter Küche, mitten im Urwald, zu überraschen. Dieser Anblick und diese Freude werden mir immer in Erinnerung bleiben!

Nach 6 erfüllten Tagen müssen wir Abschied nehmen von einem der schönsten, aufregendsten und zugleich friedlichsten Flecken der Erde, von unserer wunderbar stilvoll eingerichteten Lodge, von einem Superteam, das uns alle Wünsche von den Augen ablesen konnte. Euch allen nochmal ganz herzlich asante sana! Und ich gehe fest davon aus, dass wir uns irgendwann wiedersehen.

Sansibar

Kholle House in Stone Town

Zutiefst entspannt und das Herz voll schöner Erinnerungen, landen wir auf Sansibar, der Insel der tausend Gewürze.

Drückend feuchte Hitze, hektisches Getriebe und ein indischer Taxifahrer erwarten uns. Überall lärmender Verkehr kreuz und quer, tausende Menschen auf regennassen Straßen. Lamentierende Männer in den Cafés, nebenan schwitzende Fischer, die auf engem Raum ihre Holzboote reparieren. Frauen, in leuchtend bunten Kleidern oder schwarzvermummt, verweilen auf steinigen Stufen. Horden spielender Kinder toben durch die Wasserpfützen in den schmalen, aufgeheizten Gassen. Hunderte Händler und Handwerker bieten hier lauthals ihre Ware feil. Taxifahrer und Guides erscheinen aus schattigen Nischen und preisen unaufhörlich ihre Dienste an. Dazwischen dutzende einheimische Guides in dichtem Gedränge, unterwegs mit einzelnen oder ganzen Trauben von Touristen durch geschichtsträchtiges, marodes Gemäuer mit mächtigen, kunstvoll geschnitzten Türen aus schwarzem Ebenholz. Tausend Gerüche, scheppernde Radios, laut feilschende Händler, metallische Stimmen aus den Minaretten, dazu rhythmisch schrilles Glockenschellen eines indischen Tempels, und tausend flirrende Farben am Meer – das ist Stone Town, ein betäubend betörendes Kontrastprogramm für alle Sinne.

Sicher führt uns der Taxifahrer durch ein Labyrinth an Gassen ins Kholle House. Unser kleines Stadthotel liegt inmitten von Stone Town, nicht weit vom Indischen Ozean. Wir treten ein in eine wahre Ruheinsel mit orientalischem Charme, klimatisierten Räumen, einem wunderschönen Swimmingpool, entspannender Musik zum Frühstück und freundlichen Menschen. Hier fühlen wir uns dem geschäftigen Treiben entrückt, tatsächlich wie in einem Märchen aus 1001 Nacht. Am Abend genießen wir in der nahegelegenen, legendären Freddie-Mercury-Bar direkt am Meer ein wunderbares Abendessen in sehr angenehmer, freundlicher Atmosphäre. Sehr zu empfehlen!

Die letzte Etappe unserer Reise führt uns quer über die Insel, vorbei an Gewürzfarmen und durch einen geschützten Urwald aus Palmen, zur Ostküste.

 

Anna of Zanzibar

Anna of Zanzibar ist eine kleine Perle am Meer. Öffnet sich das Tor, betritt man einen parkähnlichen Garten mit Palmen und exotischer Blütenpracht. Eine deutsche Hotelmanagerin und ein wunderschönes Haus im Kolonialstil empfangen uns. Das schattige Gebäude mit riesigem Naturholzdach bildet gleichsam den Eintritt in eine bezaubernd exotische Welt. Im Zentrum liegt ein eleganter Pool inmitten üppig blühender Vegetation. Im Halbkreis angeordnet, mit viel Platz dazwischen, liegen fünf komfortable Villen. Jede sehr geschmackvoll eingerichtet, mit viel Privatheit, jeden Tag von Zauberhand frisch arrangiertem Blumenschmuck, und eigenem, blütenweißen Traumstrand direkt vor der Nase. Die Speisekarte ist auf deutsche Gäste abgestimmt, jedoch auch sehr individuell wählbar. Auf Wunsch gibt es regionale Küche. Serviert wird immer nach Wahl am Strand, am Pool, im Restaurant oder ganz privat auf der eigenen Veranda.

Nach der anstrengenden Busch-Safari eine ausgezeichnete Adresse für Relax und Wellness pur! Eine Blue Safari rundet das Angebot ab. Einen Tag unterwegs mit traditionellen Dhows zum Schnorcheln rund um die nahegelegenen kleinen Inseln, Gegrilltes im Schatten riesiger Baobabs, und zum Abschluss Baden in der smaragdgrünen Mangroven Lagune, ein erfrischendes Segelabenteuer. Wellnessmassagen im Anna of Zanzibar gibt es von Agnes. Sie ist nicht nur Fachfrau und Physiotherapeutin, sondern hat auch goldene Hände. Auf diesem Wege nochmal herzlichen Dank dem ganzen Team, für die schönen Tage im Anna of Zanzibar! Ein wunderbarer Abschluss unserer Reise.

Und jetzt… das Ganze nochmal 

Joachim und Susanne Lippert-Lehle 

Eindrücke